![Kreisbrandmeister Dieter Reymers]()
thl. Winsen. Die Feuerwehren im Landkreis Harburg trotzen dem Landestrend. Während die Retter auf Landesebene im vergangenen Jahr 710 aktive Mitglieder verloren haben, kamen im Kreis 45 dazu. Damit versehen derzeit 4.642 Ehrenamtliche, davon 502 Frauen, ihren Dienst in den 107 Wehren. Diese Zahlen bestätigte Kreisbrandmeister Dieter Reymers dem WOCHENBLATT auf Nachfrage.
"Ich freue mich, dass unsere Mitgliederzahlen noch stabil sind", so der Feuerwehr-Chef. Dabei liege die Betonung auf noch. "Ein Großteil unserer Mitglieder ist zwischen 40 und 50 Jahre alt. Da kommt in den nächsten zehn bis zwölf Jahren ein großer Berg Abgänge auf uns zu", weiß Reymers. Denn die Altersgrenze für aktive Feuerwehrleute liegt nach dem Brandschutzgesetz bei 62 Jahren. Dann beginnen die Nachwuchssorgen auch im Landkreis Harburg. Zwar verfügt heute nahezu jede Wehr im Kreisgebiet über eine Jugendwehr, in denen derzeit 1.421 Jugendliche aktiv sind. "Doch nur rund ein Drittel davon tritt später in die Einsatzabteilung über", so der oberste Feuerwehrmann des Landkreises. Die Gründe dafür seien vielfältig. Oftmals liege es aber daran, dass die junge Leute wegziehen, weil sie im Landkreis keinen bezahlbaren Wohnraum finden. "Da ist die Politik gefragt", sagt Reymers. "Sie muss eine gute Infrastruktur und günstigen Wohnraum schaffen. Dann hält man die jungen Leute in den Kommunen."
Um einem Mitgliederschwund zumindest etwas entgegenzuwirken, haben die Feuerwehren mittlerweile angefangen Kinderwehren zu gründen. Zehn davon gibt es bereits im Landkreis Harburg. Drei bis vier weitere sollen dieses Jahr noch gegründet werden - Tendenz steigend.
Dass die Feuerwehren viele Mitglieder benötigen, liegt auf der Hand. Denn die Zahl der Einsätze steigt an. Zwar gab es im vergangenen Jahr - wie auch in ganz Niedersachsen - eine leichte Entspannung, diese dürfe man jedoch nicht überbewerten. Reymers: "Da waren 183 Einsätze weniger. Die fahren die Wehren aber, wenn es über dem Landkreis einmal...